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Schüler sehen Mobbing-Lehrstück: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich nicht mehr ungeniert

Ein Theaterstück über Cyber-Mobbing und Medienkompetenz hat das Berliner Ensemble Radiks gestern vor 150 Schülern der Berufsbildenden Schule (BBS) im Jugendkulturhaus JohnnyB. gespielt.
Von Joachim Dege (Anzeiger Burgdorf)

Burgdorf. Das Internet macht’s möglich und bietet die Kanäle, über die Cyber-Mobbing seine zerstörerische Wirkung entfalten kann: Rufschädigende Anwürfe in Wort und Bild erreichen die Opfer via Handyanruf, SMS, E-Mail, Whatsapp-Nachricht und Facebook-Post. Die Schauspieler Dorothee Krüger und Alexander Abramyan spielten eindringlich vor, wie das geht und welche Folgen das haben kann. Dazu schlüpften sie in Täter- und Opferrollen und fesselten mit ihrem Präventionstheaterstück ihr junges Publikum.

Die Handlung von „Fake“ mutet erschreckend an, die Wirklichkeit ist laut Abramyan schlimmer: Die 17 Jahre alte Lea will Karriere als Sängerin machen, nimmt an einem Casting teil. Ihre ehemals beste Freundin ist neidisch, denunziert sie im Netz. Andere Schüler klinken sich ein, verbreiten Lügen über Lea, stellen sie mit heimlich gefilmten und online gestellten Videos bloß. Bis Lea am Ende unter dem Druck zusammenbricht und reif für die Psychiatrie ist.

Nach dem Stück sprechen Schauspieler und Schüler miteinander. Die BBS-Schüler bekennen: Die Handlung des Stücks sei ihrer Realität nahegekommen. Die BBS-Sozialarbeiterinnen Ulrike Bode und Katja Ewald haben ihr Ziel erreicht, die Schüler für die Gefahren des Netzes zu sensibilisieren. Zum Schluss haben die Schauspieler noch einen guten Rat parat: „Achtet auf euch. Überlegt, was ihr online stellt.“

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Die Schauspieler Dorothee Krüger und Alexander Abramyan vom Ensemble Radiks setzen vor 150 BBS-Schülern das Stück „Fake“ in Szene.

Fotos(2) Joachim Dege (Anzeiger Burgdorf)