Drucken

Am 10.07.2015 war Robert Sedlatzek-Müller, Veteran der Bundeswehr, in Begleitung eines weiteren Veteranen zu Gast an der BBS Burgdorf; dieses bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Dieser Einladung ging die Auseinandersetzung des 12. Jahrgangs mit dem Roman „Im Westen nichts Neues“ im Rahmen des Deutschunterrichts des Beruflichen Gymnasiums voraus.

„Sedlatzek-Müller hat seine Erfahrungen in einem Buch („Soldatenglück“) verarbeitet, so sind wir auf ihn aufmerksam geworden“, berichtet Lehrerin Susanne Wenskowski, die den Vortrag dann auch organisiert hat.
Nach einer kurzen Vorstellung begann Robert Sedlatzek-Müller den Zuhörern von den derzeitigen Einsätzen der Bundeswehr zu erzählen. Hierbei berichtete er ebenso darüber, wie die Umsetzung eines politischen Mandates praktisch aussieht und dass die Bundeswehr als Parlamentsarmee stets von der Gesellschaft in die ganz unterschiedlichen Einsätze geschickt wird.

Highlight des knapp 60-minütigen Vortrages waren die ganz persönlichen Schilderungen seiner Erlebnisse aus dem KFOR Einsatz 1999 und seiner ISAF-Einsätze 2002 und 2005, die leider nicht ohne Folgen für ihn geblieben sind. Offen und schonungslos berichtete er von seiner Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), deren Auswirkung auf sein Leben bzw. Alltag und seinem Kampf mit Bundeswehr, Behörden und Politik, diese als „Berufserkrankung“ anzuerkennen. Die Schülerinnen und Schüler waren interessiert und betroffen zugleich.

Im Anschluss standen die beiden Gäste den Schülern und Lehrern für Fragen zur Verfügung. Wie zu erwarten beschäftigte die Schülerinnen und Schüler die entscheidende Frage: „Würden Sie uns denn noch raten, zur Bundeswehr zu gehen?“

IMG 3688

Im Westen nichts Neues? Lehrerin Susanne Wenskowski im Gespräch mit Veteran Robert Sedlatzek-Müller