Sprachförderung und Vorbereitung auf ein Berufsleben nehmen breiten Raum ein

In der Öffentlichkeit wird es bislang kaum wahrgenommen, doch das Engagement der Berufsbildenden Schulen Burgdorf (BBS) für die Integration von Geflüchteten kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Rund 90 Schüler betreut die BBS derzeit in Sprachförder- und in sogenannten Sprintklassen.

VON STEFAN HEINZE / ANZEIGER BURGDORF VOM 25.05.2016

Burgdorf. Von der Wedemark bis hinter Sehnde reicht der Bereich, aus dem Jugendliche und junge Erwachsene, insbesondere Syrer, Iraker und Afghanen, zum Unterricht nach Burgdorf kommen. In den Sprachförderklassen lernen 15- bis 17-Jährige in Gruppen von einem Dutzend Schüler. Diese Klassen „sind klassische Berufsvorbereitungsjahre für Schüler ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen“, sagt Birgit Schulz, verantwortliche Koordinatorin an der BBS. Gelernt wird in jeweils zwei Berufsbereichen, Holztechnik und Hauswirtschaft oder Holztechnik und Körperpflege (Friseurhandwerk). Das Ziel der Ausbildung ist der Wechsel in Berufsfach- oder Berufseinstiegsschulen. Sobald jemand in Regelklassen beschult werden kann, steigt er auf, und neue Schüler rücken in die Sprachlernklasse nach.

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Brhane Teklzghi übt die deutsche Rechtschreibung an der digitalen Tafel. Die Lehrerin Juliane von Hinüber-Jin hilft ihm.

In den Sprintklassen werden deutsche Sprache, deutsche Kultur und Vorbereitung auf das Berufsleben gelehrt. Hinzu kommen Praktika in Betrieben. Gleich vier dieser Klassen mit jeweils bis zu 14 Schülern gibt es an der BBS. Nur vereinzelt werden hier Schüler ab 18 Jahren aufgenommen.

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Schritt für Schritt werden die Ergebnisse einer Übung von den Schülern korrigiert.

Die Sprachförder- und die Sprintklassen sind auf jeweils ein Jahr angelegt. Die Geflüchteten brauchen aber eher „zwei Jahre, um beruflich integriert zu werden“, sagt Schulz. Schon recht gut ist die Bereitschaft von Betrieben, auch Praktika für Geflüchtete anzubieten. Das Angebot könnte aber noch größer werden, um jedem ein Praktikum anbieten zu können.

Insgesamt fielen die Geflüchteten bei den 3500 Schülern der BBS kaum auf, sagt Schulz. Eindrücke von Schülern bestätigen das.

Bilder:  S. Heinze / Anzeiger Burgdorf