Fünf Schüler der BBS haben eine Geschäftsidee entwickelt, die verhindern soll, dass offene Fahrzeugtüren Schäden anrichten.

Von Antje Bismark / HAZ - Anzeiger Burgdorf vom 09.06.2017Burgdorf.

Mit einer Geschäftsidee wollen fünf Schüler der BBS in Zukunft verhindern, dass parkende Autos von offen stehenden Türen anderer Fahrzeuge beschädigt werden. Mit diesem Konzept sicherten sie sich eine Nominierung für den Deutschen Gründerpreis – als eines der besten zehn Teams in Deutschland.

Idee zufällig gefunden

Im Februar dieses Jahres erhielten Finja Burgtorf, Azad Ayhan, Selim Toprak, Serhat Cilbo und Habut Duran wie die anderen Zwölfklässler aus dem beruflichen Gymnasium Wirtschaft den Auftrag, sich ein Thema für eine Facharbeit zu überlegen, mit dem sie sich auch für den Gründerpreis bewerben sollten. „Wir haben die Idee dann eher zufällig gefunden“, sagt Toprak und fügt hinzu, dass er zu jener Zeit mit einem Freund im Auto unterwegs gewesen war, dem nach dem Einparken die Tür des Fahrzeugs zu weit aufschlug. Die Folge: eine Beule im Nachbarauto. „Dann haben wir uns überlegt, dass eigentlich ein Sensor verhindern kann, dass eine Tür zu weit aufgeht“, sagt Ayhan.

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Selim Toprak (von links), Azad Ayhan, Finja Burgtorf und Serhat Cilbo haben sich mit ihrer Idee für den Deutschen Gründerpreis qualifiziert. Auf dem Gruppenbild
fehlt Habut Duran.   FOTO: BISMARK

Bei der Recherche zu diesem Thema entwickelte das Quintett noch eine weitere Idee, wie Burgtorf berichtet: „Immer wieder lesen wir von Fahrern, die Kinder oder Tiere im Auto lassen – obwohl es eigentlich zu kalt im Winter oder zu heiß im Sommer ist.“ Deshalb schlugen sie als Geschäftsidee vor, dass die Sensoren in den Türen nicht nur den Abstand zu den anderen Fahrzeugen berechnen, sondern auch feststellen können, ob sich im Auto etwas bewegt. „Dann könnte automatisch die Heizung oder die Klimaanlage angehen, um Kinder oder Tiere zu schützen“, sagt die Zwölftklässlerin.

Großes Marktpotenzial

Anhand des Bogens zum Gründerpreis, den die Zeitschrift „Stern“, Sparkassen, ZDF und Porsche alljährlich ausschreiben, beschrieben die Schüler ihr Konzept, sie trugen Informationen über die Finanzierung zusammen und entwickelten ein Marketingkonzept für den Auto-Türstopper der Zukunft. Unterstützt wurden sie dabei von ihrem Lehrer Martin Schubel. „Bei der Geschäftsidee habe ich von Anfang an großes Marktpotenzial gesehen“, sagt er. Innerhalb von drei Monaten schrieben die Jugendlichen anhand der Rechercheergebnisse die Facharbeit, mit der sie sich dann für den Gründerpreis bewarben. Mit Erfolg: Nun erhielten sie für Dienstag, 13. Juni, die Einladung nach Hamburg. Dort erfahren sie, auf welchem Platz sie mit ihrer Idee landen. „Es freut mich schon jetzt sehr, dass das Team zu den zehn besten von rund 1000 Schülerteams bundesweit gehört“, sagt Schubel.

Gerechnet hatten die Schüler nicht mit der Nominierung. „Als ich die Mail erhalten habe, habe ich erst gedacht, dass es ein Scherz ist“, sagt Burgtorf. Sie leitete die Nachricht an ihre Mitstreiter weiter, die vor allem von Eltern und Mitschülern Lob erhalten. „Meine Eltern sind total stolz“, sagt Toprak, und Cilbo ergänzt: „Meine ganze Familie hat sich sehr gefreut.

Schülerteams aus ganz Deutschland sind als beste Ideengeber für den Gründerpreis nominiert. Bundesweit hatten sich 1000 Teams an dem Wettbewerb beteiligt.


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