Region Hannover will zehn Millionen Euro in den Brandschutz investieren / Bis Jahresende stellt sie acht Container auf dem Gelände auf
von JOACHIM DEGE / HAZ - Anzeiger Burgdorf vom 31.05.2018

Burgdorf. Die Region Hannover will weitere 10 Millionen Euro in die Berufsbildenden Schulen (BBS) am Berliner Ring investieren, um die Gebäude gegen die Gefahr von Bränden zu sichern. Eine entsprechende Empfehlung hat am Dienstag der Schulausschuss der Regionsversammlung gegeben.

Das bedeutet für die 3600 Berufsschüler in Burgdorf, dass das Lernen auf der Baustelle in die nächste Runde geht. Schon in den vergangenen zwei Jahren waren Bauarbeiter etlicher Gewerke Dauergäste in den weitläufig angelegten Gebäuden, weil die Region die Schule für 8 Millionen Euro zu einem modernen Kompetenzzentrum für Fahrzeugtechnik hatte ausbauen lassen. Im Zuge dieser Arbeiten war dann freilich auch festgestellt worden, dass es mit dem Brandschutz nicht weit her ist und Nachbesserungen dringend geboten sind.

Schon jetzt entspricht der Brandschutz der Schule nach Darstellung von Schulleiter Rainer Behrend nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen. So gelten etwa die bisherigen Fluchtwege nicht mehr als sicher. Sollte der Brandfall eintreten, könnten Schüler und Lehrer diese nicht mehr benutzen, um ins Freie zu gelangen. Die Region ließ deshalb in allen Räumen ohne direkten Zugang nach draußen vor den Fenstern innen Trittleitern sowie außen Gerüste mit Brüstungen aufstellen. 25 Ausgänge sind mittlerweile so ausgestattet.

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BBS-Leiter Rainer Behrend im Innenhof vor dem Forum: Sollte es einmal brennen, müssten Lehrer und Schüler sich den Weg ins Freie über Behelfsgerüste bahnen.

Decke 290Die Lage ist also ernst. Genau das haben die Regionsabgeordneten erkannt und der teuren Brandschutzsanierung einstimmig zugestimmt. „Die Investitionen sind ein weiterer notwendiger Schritt, das Schulgebäude in Burgdorf zukunftssicher zu machen“, lässt sich Bildungsdezernent Ulf-Birger Franz in einer Mitteilung der Region zitieren.Um die Einschränkungen für den Schulbetrieb einigermaßen im Rahmen zu halten, will die Region nach eigener Darstellung bis zum Jahresende acht Container in zwei Etagen zwischen dem Hauptgebäude und der Sporthalle aufbauen lassen. In diese mit Sanitäranlagen ausgerüsteten Container sollen in den nächsten drei Jahren die jeweils von den Sanierungsarbeiten betroffenen Klassen für den Unterricht ausweichen. Auch Schulleiter Behrend wird sich nach eigenen Angaben dort vorübergehend einrichten müssen. Wie die Region mitteilt, werde zunächst der gesamte Schulkomplex mit seiner Grundfläche von 15 000 Quadratmetern in einzelne Brand- und Rauchabschnitte aufgeteilt und alle Flucht- und Rettungswege werden überprüft.

Um abschließend den Brandschutz abschnittsweise wieder herzustellen, sollen Fachfirmen neue Brandschutztüren und -fenster einbauen. Alle Bereiche der Schule haben bereits elektronische Rauchmelder erhalten, die mit der bei der Feuerwehr aufgeschalteten Brandmeldeanlage verbunden sind. Auch die Notbeleuchtungen sowie eine Alarmanlage sind erneuert worden. Alle Flure sollen noch eine energiesparende LED-Beleuchtung erhalten.

Und auch das Flachdach, durch das es an vielen Stellen in die Schule hineinregnet, muss komplett saniert werden. „Es ist schon anstrengend, gleichzeitig den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten“, sagt Behrend: „Aber wir stehen das jetzt durch.“ Baubeginn sei 2019. Die Arbeiten nehmen drei Jahre in Anspruch.